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Was ist eigentlich Kultur?

Das ist nicht ganz leicht zu beantworten.

Eigentlich haben wir alle ein Gefühl dafür, was unsere Kultur ist. Ganz oft wird „Kultur“ mit „nationalen Kulturen“ gleichgesetzt. Ganz oft wird Kultur auch mit Identität gleichgesetzt. Mir ist wichtig, dass Kultur nichts Feststehendes ist, dass Kultur und Identität ausgehandelt werden und alle Menschen das Recht haben, ihre eigene Kultur als gleichwertig wahrzunehmen. In meiner Arbeit als Coach, Beraterin und Trainerin unterscheidet sich also „Kultur“ von dem, was häufig im Alltag darunter verstanden wird. Ich nutze das Wort „Kultur“ immer in einem dynamischen Sinn.

Die Grenzen von „Kultur“ werden gezogen und sind veränderlich

Die Grenzen einer Kultur stehen nicht fest, sondern sie werden ebenfalls immer wieder neu, tw. überlappend, unklar und unscharf gezogen und somit konstruiert. Beispielsweise könnte es eine weibliche und männliche Kultur oder aber eine ländliche und eine städtische Kultur, eine Kultur von Jugendliche, eine Organisationskultur, eine Abteilungskultur usw. geben. Es ist also immer die Frage in welchem Kontext Kultur in dem spezifischen Moment der Kommunikation mit den spezifischen Menschen relevant ist und wie wirkt. In dieser Grundannahme steckt ein riesiges Potential: Wir können Kultur bewusst mitgestalten.

Die Zugehörigkeiten werden gemeinsam ausgehandelt

Der dynamische Kulturbegriff geht davon aus, dass mehrere Menschen nicht nur einer (nationalen) Herkunftskultur sondern mehreren Teilkulturen angehören und je nach Situation die eine oder andere Ebene stärker im Vordergrund ist. Z.B. könnten zwei Tennisspieler komplett in den Hintergrund treten lassen, dass eine Person indisch, weiblich, städtisch ist und die andere Person, chinesisch-britisch, aus London, jung. Und auch in dieser Grundannahme steckt ein riesiges Potential: Wir können bewusst mitentscheiden, welche Seite unserer kulturellen Identität wir in den Vordergrund stellen wollen und welche Seite kulturellen Identität unseres Gegenübers wir bevorzugt wahrnehmen, oder betonen wollen.

Welche Auswirkungen hat der dynamische Kulturbegriff in meiner Arbeit?

Ein dynamischer Kulturbegriff bedeutet für mich, dass ich sehr sehr sehr vorsichtig mit Themen wie Business Etikette, Listen von do´s and don´ts, landeskundliche Informationen und Allem, was zu essentialisierenden Zuschreibungen führen könnte, umgehe.

Das hat unterschiedlich Gründe: Die Liste kann gar nicht lang genug sein und man kann sie eh nicht Auswendiglernen. Außerdem gibt es keine Rezepte im Umgang mit anderen Menschen die immer in jedem Kontext in jeder Situation funktionieren. Stattdessen biete ich an, die Grundprinzipien der interkulturellen Kommunikation zu verstehen, so dass ein flexibler, auf Kontext und Situation angepasster Umgang damit einfach wird.

Was ist Interkulturelle Kompetenz und Kommunikation?

Wir sind geprägt durch unsere Umwelt

Die Interkulturelle Kommunikation begleitet mich als Thema seit 1992. Ob durch die Beschäftigung mit Sprachen, Höflichkeitsstandards, Kommunikationsstilen lautet meine Antwort : das Eine geht ohne das Andere nicht, es gibt aber verschiedene Lernabschnitte und Wissensbestände, die dazubeitragen, die eigene interkulturelle Kompetenz immer weiter zu entwickeln. Dazu gehört zu erkennen, wie die Prägung ist und diese nicht als (einzigen, weltweit gültigen Standard zu setzen) Dazu gehört auch, zu verstehen, dass die eigene Prägung zu vielen Wahrnehmungs- und Bewertungsmustern führt. (Stichwort Unconscious Bias). Und mit diesem Verständnis dann ist es möglich, anders geprägte Menschen besser zu verstehen und den eigenen Kommunikationsstil flexibel anzupassen.

GRENZEN UND MÖGLICHKEITEN

Ein häufiges Missverständniss ist, dass das Verstehen von Anderen damit gleichgesetzt wird, dann sämtliche Probleme lösen zu können. Das funktioniert leider auch nicht. Konfliktlösungskompetenzen braucht es zusätzlich. Wie die Lösungen herbeigeführt werden können, die Kunst, zu unterscheiden, wie Kommunikation durch Kulturen geprägt sein können und was in einer Situation wirkt und in einer anderen nicht, dabei kann interkulturelles Wissen hilfreich sein.

Ebenso ist dieses Wissen für Alle, die mehrkulturell aufgewachsen sind, hilfreich, um ihre emotionalen Herausforderungen einordnen zu können.

Was bei einer ausschließlichen Beschäftigung mit Interkulturalität fehlt, ist, dass gesellschaftliche Machtverhältnisse zu kurz kommen. Interkulturelle Kompetenz kann dennoch sehr gut dazu beitragen, dass Prozesse von Silencing eher erkannt und verstanden werden – und dadurch leichter ansprechbar und überwindbar sind.

Die aller - aller wichtigsten interkulturellen Aspekte

Welcher Kommunikationsstil?

Direkter oder indirekter Kommunikationsstil?
Klar, das ist sehr verkürzt und gleichzeitig gibt es kulturraumspezifische oder sprachliche Präferenzen. Der eine Typ kommuniziert kurz, knapp direkt auf den Punkt kommend, der andere Typ deutet eher durch die Blume an, holt aus, gibt viel Kontext – und ja, das kann auch was mit nem Mann-Frau Thema zu tun haben.

Die Bedürfnisse des anderen Kommunikationsstils zu verstehen und den eigenen Stil flexibel zu erweitern, um den andern Menschen zu erreichen, sind wiederkehrende zentrale Aspekte in interkulturellen Settings.

Welches Familienbild?

Vorstellungen von Familie und Individualität sind ebenfalls durch unsere kulturelle Zugehörigkeit(en) geprägt. Die Auswirkungen zu erspüren, ohne "inquisitorische" Fragen zu stellen, bzw. an den passenden Augenblicken angemessene Fragen zu stellen, steht für mich im Mittelpunkt. Diese kulturspezifischen Erfahrungen wirken sich unbewusst auch auf das eigene Verhalten aus, wie ich mich selbst darstelle, wie ich Entscheidungen treffe oder wie ich mich in Teams oder als Führungskraft einbringe. Den Familienzusammenhang zu verstehen, wenn nötig, und dabei auch (macht-)kritisch mit zuschreibenden Erklärungen umzugehen, ist für mich das A und O in einer kultursensiblen Begleitung. 

Fokussieren – den richtigen Fokus finden

Wozu dient Fokussieren?

Um den Nutzen von Fokus und „fokussieren können“ in Coaching und Beratung zu erläutern, muss ich ein wenig ausholen. Wenn wir im Alltag so vor uns hin leben, dann konzentrieren wir uns auf unserer Aufgaben oder unsere Pläne mehr oder weniger bewusst. Dabei kann es sein, dass wir sehr häufig Routinen, Mustern und Verhaltensweisen folgen, die wir erlernt haben und die sich bewährt haben. Meist sind diese Verhaltensweisen unterlegt mit Entscheidungen, die auf Beurteilungen und Vorurteilen im positiven Sinn beruhen. Das Gehirn muss nicht mehr als nötig arbeiten und lässt uns so „effizient“ funktionieren. Und wie gesagt, das meiste läuft unbewusst ab. Wir folgen also einem Fokus, nur welchem haben wir oft nicht so klar.

Wie können die unbewussten und automatisierten Foki verändert werden?

Wenn Klienten und Klientinnen mich ansprechen, dann tun sie das, weil sie sie irgendetwas ändern möchten - also ihre Routinen und Muster nicht mehr zu den Anforderungen oder Wünschen passen – eventuell auch nie gepasst haben.

Entweder möchten Sie Ihren Arbeitsalltag oder auch privaten Alltag zufriedener erleben, oder aber sie möchten etwas Neues erlernen, eine Herausforderung meistern, schädliche Verhaltensweisen ändern. Allen Anliegen gemeinsam ist, dass sie zunächst mit einem Problem-Fokus auf mich zukommen. Im Coaching und auch in der Beratung ist es wichtig, diesen Problem-Fokus ernst zu nehmen und in einen Lösungsfokus zu verwandeln.

Welche Vorgehensweise ist hilfreich?

Als Vorgehensweise hat sich dabei bewährt: ich beginne mit ihnen zusammen, den Fokus von Problemen auf aktuell nicht wahrgenommene Stärken, die sie mitbringen, oder auch mögliche neue Lösungen auszurichten. Das geschieht dadurch, dass ich Fragen stelle: Wie schon früher mal ähnliche Situation bewältigt wurden beispielsweisn. Es kann auch sein, dass ich mit Ihnen nach vorne schaue, und mit ihnen eine zukünftige Lösung erarbeite. Ganz häufig ist es so, dass alleine das Fokussieren, auf Stärken schon eine große Erleichterung bringt und dadurch auch das eigene Verhalten und Erleben nachhaltig verändert wird.

Welche Hürden könnten dabei auftauchen?

Manchmal tauchen im Prozess auch Erkenntnisse auf, wichtige Seiten in uns selbst, die nicht mit dem ersten Entwurf an neuem Verhalten oder mit „vernünftigen“ Zielen einverstanden sind. Mein Lieblingsbeispiel ist hier, wie eine gute Work-Life-Balance (oder gutes Work-Life-Blending) gelingen kann. Da haben viele ganz schnell tolle Ideen, was sie denn ändern sollten – aber tun es dann doch nicht, weil es manchmal halt doch nicht ganz so einfach ist.

HEILPRAKTIKERIN PSYCHOTHERAPIE

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